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Prof. Dr. Michael Hampe ist seit 2003 Professor für Philosophie an der ETH Zürich und im Wintersemester 2018/19 als visiting fellow an der FEST Heidelberg.
Es ist ein Charakteristikum moderner kritischer Philosophie, die Begriffe der absoluten Wahrheit und der absoluten Gewissheit in Frage zu stellen. Doch darf daraus nicht der Schluss gezogen werden, wir wüssten nicht, was wahr
sei. Tatsächlich verfügen wir über eine Reihe von bewährten Praktiken der Überprüfung von Behauptungen hinsichtlich ihres Wahrheitsgehaltes. Die Relevanz dieser Praktiken ist unabhängig von einer allgemeinen philo-sophischen Wahrheitstheorie. Wegen der politischen und kulturellen Bedeutung von Wahrheiten, die weit über die Bedeutung dieses Begriffs in den Wissenschaften hinausgeht, ist es wichtig, die Relevanz und das Funktionieren dieser Wahrheitspraktiken anzuerkennen und aus dem Scheitern allgemeiner philosophischer Wahrheitstheorien nicht die falschen Konsequenzen zu ziehen.