Tagung der Universität Potsdam in Kooperation mit der Sartre-Gesellschaft.
Pragmatismus und Existentialismus stellen zwei der bedeutendsten philosophischen Richtungen des 20. Jahrhunderts außerhalb der heute herrschenden analytischen Philosophie dar. Das Verhältnis dieser beiden Strömungen hat in der bisherigen philosophischen Forschung jedoch noch kaum die angemessene Aufmerksamkeit gefunden, obwohl es zahlreiche Parallelen zwischen ihnen gibt (z.B. Vorbehalte gegenüber einem Primat des theoretischen Weltverhältnisses oder die Frage nach einem konkreten Denken und einer authentischen menschlichen Lebensführung). Nicht nur bei den Existentialisten, sondern auch im Pragmatismus hat Kierkegaard Spuren hinterlassen. Jean-Paul Sartres Denken wurde an der ENS lange vor Husserl, Heidegger und Hegel durch Henri Delacroix und Georges Dumas geprägt, die ihrerseits wesentlich von William James beeinflusst waren. Was James, Henri Bergson, Wilhelm Dilthey, die Gestaltpsychologie und Edmund Husserl – alle von wichtigem Einfluss auf Sartre – teilten, war die Kritik an der herrschenden Assoziationspsychologie, die auch einen wichtigen Punkt in Sartres Werken der 1930 Jahre darstellt. Pragmatismus und Existentialismus teilen die Nähe der Philosophie zur Psychologie. James und John Dewey waren wie Sartre vielgereiste Philosophen, deren Werke eine breite Verbreitung auch über die universitäre Philosophie hinaus genossen. Dewey und Sartre verbindet auch ein ausgeprägtes politisches Engagement.
Adresse
Universität Potsdam
Am Neuen Palais 10
Veranstalter
William-James-Center Potsdam, Sartre-Gesellschaft
william-james-center@uni-potsdam.de
Termin15/16. Oktober 2020, 10-18 Uhr